Mondkante
Die Nachsteigerin der Seilschaft vor uns in der Crux: die Mondkante.
Stangenwand Gipfelaussicht
Tolle Stimmung am Gipfel der Stangenwand.
Abstieg ins Rauchtal
Spät/Früh im Jahr kann man beim Abstieg ins Rauchtal den ein oder anderen Schnee vorfinden.

Stadtkinder (VI+)

Stangenwand (Hochschwabgruppe)

Zwei Stadtkinder gehen ins Gebirge, um an der Stangenwand ein alpines Abenteuer zu suchen…

Diese Beschreibung mag wohl nicht nur auf die Erstbegeher, sondern auf die meisten Begeher dieser Route zutreffen. Für Wiener und Grazer ist der Hochschwab ein beliebtes Wander- und Kletterziel. Obwohl eine Neutour (Eröffnung 2016), ist die Route innerhalb weniger Jahre zur wohl beliebtesten Route an der Stangenwand avanciert. An einem schönen Wochenende wird man mehr Begehungen zählen können als in der benachbarten Südost (1938, Schinko) im gesamten Jahr. Der Grund liegt auf der Hand: moderate Schwierigkeiten bei bester Absicherung. Leichtere Routen an der Stangenwand weisen ein ernstes alpines Gesicht vor. Für ähnlich gute Absicherung, z.B. in der Renaissance, muss der Kletterer einen Grad mehr im Petto haben. Cams und Keile werden wenn überhaupt nur in leichteren Passagen benötigt. Aus meiner Sicht können mobile Sicherungsmittel gänzlich im Tal gelassen werden.

Die Route sucht im ersten Teil die kompaktesten Felsabschnitte. Etwas Vorsicht ist hier geboten. Nicht alles ist bombenfest. Spätestens nach der vierten Seillänge gewinnt die Tour unser Herz: logische Linie, tolle Kletterpassagen und berauschende Tiefblicke. Die 10. Seillänge ist wohl das Highlight der Tour: 55 superflüssige und homogene Klettermeter. Kritikpunkte gibt es wenige. Am ehesten wundert man sich über ein unnötiges Fixseil in einer kurzen splittrigen Querung in der 9. Seillänge. Am Ende der 12. Seillängen wird man mit einer tollen Aussicht belohnt, welche selbst bei fortgeschrittener Stunde zum Verbleiben verführt.

Fazit: Alles in allem eine tolle Felsfahrt, deren Beliebtheit durch die gute Absicherung und die überzeugende Linie weiter wachsen wird. Für den Zustieg sowie den Abstieg über das Rauchtal sollten jeweils 2.5h eingeplant werden, für die Tour selbst zwischen 4 und 6h. Beschreibung, sowie ein detailiertes Topo findet sich entweder bei bergsteigen.com, oder noch besser auf gbl-outdoor.com.

Hinweis: Die Route ist bis auf die Morgenstunden, welche man sich noch im Zustieg befindet, immer in der Sonne. Dadurch trocknet die Route schnell ab – im Sommer sollte aber an eine entsprechende Mitnahme von Flüssigkeit gedacht werden.